Vor ein paar Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich jemals Spass an Bewegung finden würde. Sport war für mich immer eine lästige Pflicht – etwas, das ich tun musste, um halbwegs gesund zu bleiben. Doch dann kam Salsa in mein Leben, und plötzlich fühlte sich alles anders an. Statt schnöder Fitnesspläne, die ich nach ein paar Wochen wieder aufgab, fand ich mich auf einer Tanzfläche wieder, umgeben von Musik und lachenden Gesichtern. Und weisst du was? Ich wollte gar nicht mehr weg.
Salsa ist ein Tanz, der einen sofort mitreisst. Die Musik allein hat etwas Magisches: die rhythmischen Congas, das sanfte Klappern der Claves und diese Melodien, die dich einfach bewegen lassen. Aber der wirkliche Zauber beginnt, wenn du dich darauf einlässt. Mein erster Tanzkurs war eine Mischung aus Aufregung und Stolpern. Ich habe die Schritte kaum hinbekommen, aber am Ende der Stunde war ich durchgeschwitzt – und glücklich. Es fühlte sich an, als hätte ich gerade eine Stunde Cardio gemacht, aber es hatte mir tatsächlich Spass gemacht! Tatsächlich fördern die schnellen Bewegungen im Salsa-Tanz nachweislich die Herz-Kreislauf-Gesundheit und erhöhen die Ausdauer.
Nach den ersten Wochen bemerkte ich, dass nicht nur mein Herz, sondern auch mein Körper anders reagierte. Salsa fordert alle Muskelgruppen, ohne dass du es merkst. Während du dich drehst und die Schritte machst, stärkst du deine Beine, deinen Rumpf und sogar deine Arme. Meine Haltung verbesserte sich, weil der Tanz eine aufrechte Haltung fördert. Und obwohl ich anfangs Schwierigkeiten hatte, Drehungen flüssig hinzubekommen, verbesserte sich meine Balance mit der Zeit. Es ist ein ganzheitliches Training, das fast unbemerkt abläuft.
Doch Salsa war nicht nur ein körperlicher, sondern auch ein mentaler Wendepunkt für mich. Nach einem stressigen Arbeitstag war der Kurs wie ein Mini-Urlaub. Sobald die Musik anfing, verschwand der Alltag. Studien bestätigen, dass Tanzen das Stresshormon Cortisol senkt und Endorphine freisetzt, die uns glücklicher machen. Nach jeder Stunde fühlte ich mich leicht und frei – ein Gefühl, das ich vorher nie mit Training verbunden hatte.
Besonders beeindruckt hat mich, wie Salsa mein Gehirn herausfordert. Die Schrittfolgen und Figuren zu lernen, war anfangs wie ein Puzzle, das ich Stück für Stück zusammensetzte. Das fördert nicht nur die Konzentration, sondern auch die geistige Flexibilität. Ich habe gelesen, dass Tanzen dabei helfen kann, das Risiko von Demenz zu senken, weil es die kognitiven Fähigkeiten stärkt – und obwohl ich noch weit von diesem Thema entfernt bin, fühlt es sich gut an zu wissen, dass ich gleichzeitig für meinen Geist sorge.
Ein weiterer Grund, warum ich nicht mehr aufhören kann, ist die Gemeinschaft. Im Salsa-Kurs lernst du ständig neue Leute kennen – Menschen, die alle das gleiche Ziel haben: tanzen und Spass haben. Selbst wenn du alleine kommst, fühlst du dich nie isoliert. Es gibt eine Atmosphäre von Offenheit und gegenseitigem Respekt, die mich jedes Mal motiviert hat, wiederzukommen.
Heute freue ich mich auf jeden Kurs, jedes Social Dance Event und sogar auf die Momente zu Hause, in denen ich Schritte übe. Es ist nicht mehr einfach nur Sport, sondern ein Lebensgefühl. Wenn du mich vor ein paar Jahren gefragt hättest, ob ich jemals freiwillig drei Abende die Woche „trainieren“ würde, hätte ich dir den Vogel gezeigt. Aber jetzt kann ich mir mein Leben ohne Salsa gar nicht mehr vorstellen.
Falls du also denkst, Tanzen sei nichts für dich oder du seist zu alt, zu unbeweglich oder „unmusikalisch“ – vergiss all das. Salsa ist für jeden da. Die Schritte kannst du lernen, und die Musik wird den Rest machen. Komm einfach mal vorbei und lass dich überraschen, wie viel Freude Bewegung machen kann. Wer weiss, vielleicht verändert es dein Leben genauso, wie es meines verändert hat.